Wirtschaftsförderung und Schule stärken Zusammenarbeit


Die Stadt Gescher geht gemeinsam mit der Stadt Velen neue Wege, um die regionale Wirtschaft und Bildung noch enger zu vernetzen. Ziel ist es, den direkten Kontakt zwischen Unternehmen aus Gescher, Hochmoor, Velen und Ramsdorf und der Gesamtschule Gescher zu stärken. Damit sollen Jugendliche frühzeitig praxisnahe Einblicke in die Berufswelt erhalten und Unternehmen bei der Nachwuchs- und Fachkräftegewinnung unterstützt werden.

Unternehmerinnen und Unternehmer tragen das Problem der Fach- und Nachwuchskräftegewinnung immer wieder an die Wirtschaftsförderungen in den Rathäusern heran. Hier haben nun die Wirtschaftsförderinnen Natalie Jakubik von der Stadt Velen sowie Heike Twyhues und Kerstin Uphues von der Stadt Gescher angesetzt und eine gemeinsame Initiative gestartet. 

In diesem Rahmen läuft derzeit eine Abfrage unter allen Betrieben der beiden Kommunen. Über das Beteiligungsportal können die Unternehmen ihre Ausbildungs- und Praktikumsmöglichkeiten sowie die Kontaktdaten der Ausbildungsverantwortlichen nun bis zum 31.12.2025 eintragen. Diese Informationen werden anschließend gesammelt der Gesamtschule Gescher zur Verfügung gestellt. So können Lehrerinnen und Lehrer die Schülerinnen und Schüler gezielt bei der Suche nach Praktikums- und Ausbildungsplätzen unterstützen – mit direkten Ansprechpartnern in den Betrieben.

„Wir möchten die Wege zwischen Schule und Wirtschaft deutlich verkürzen“, betonen Natalie Jakubik, Heike Twyhues und Kerstin Uphues. „Durch den direkten Kontakt können Jugendliche leichter Zugang zu Betrieben finden, während die Unternehmen die Chance haben, frühzeitig potenzielle Nachwuchskräfte kennenzulernen.“

Die drei Wirtschaftsförderinnen sehen in dem Projekt einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Region: „Fachkräfte sind das Rückgrat unserer Wirtschaft. Mit dieser Initiative schaffen wir eine unkomplizierte Brücke zwischen Schulen und Unternehmen – ein Gewinn für beide Seiten.“

Die ersten Rückmeldungen der Betriebe seien bereits sehr positiv, berichten die Wirtschaftsförderinnen. Viele Unternehmen begrüßen den Ansatz, die Jugendlichen direkt zu erreichen und ihre Ausbildungsmöglichkeiten sichtbar zu machen.

Der direkte Kontakt ergänzt die vorhandenen umfangreichen Komponenten, die die Schule und die beiden Städte bereits im Bereich Übergang Schule-Beruf realisieren: So ist beispielsweise die Nacht der Ausbildung inzwischen ein Erfolgsformat. Auch in diesem Jahr öffnen am Donnerstag, 20.11.2025 von 16-20 Uhr wieder zahlreiche Betriebe ihre Türen und Tore für potenzielle Nachwuchskräfte und weitere Interessierte. Hier unterstützt die Schule, indem sie den Schüler:innen das Format im Rahmen des Unterrichts erläutert und an diesem Tag keinen regulären Unterricht bis 15:30 Uhr macht, sondern die Schüler-, Eltern-, Lehrergespräche terminiert. So können die Schülerinnen und Schüler diesen Tag weitestgehend frei planen und in Ruhe an der Nacht der Ausbildung teilnehmen. Ein weiterer erfolgreicher Baustein ist der Berufsparcours in Zusammenarbeit mit der Volksbank Gescher und der Einsatz von Ausbildungsbotschaftern aus den Betrieben, die in die Schule kommen, um den Jugendlichen ihre Ausbildungsberufe vorzustellen.

Langfristig möchte die Schule die Berufswahlorientierung noch weiter ausbauen: „Wir planen, über die bestehenden Angebote hinaus Betriebserkundungen anzubieten. Wir würden uns freuen, wenn sich im Rahmen der derzeit laufenden Umfrage auch Betriebe melden, die wir während des Unterrichts mit Gruppen interessierter Schülerinnen und Schüler besuchen können“, so Christina Gerwing, Leiterin der Abteilung Studien- und Berufswahlorientierung der Gesamtschule.

„Wir arbeiten stetig daran, den Kontakt zwischen Schule und Wirtschaft nachhaltig zu vertiefen“, ergänzt Schulleiter Philipp Ottmann. Auch die Ersten Beigeordneten Dr. Thomas Brüggemann (Stadt Velen) und Marius Tegeler (Stadt Gescher) sind sich einig: „Wenn wir Kräfte bündeln, schaffen wir echte Perspektiven für junge Menschen und stärken gleichzeitig den Wirtschaftsstandort Gescher-Hochmoor-Velen & Ramsdorf.“